07.07.2025

Rabbithole ND-Filter: Was steckt hinter der Farbverschiebung beim variablen ND-Filter?

Ein Überblick und Lösungsansätze findest du im folgenden Blogpost.

Max Schenkel

Kreativleitung @auftrieb

07.07.2025

Rabbithole ND-Filter: Was steckt hinter der Farbverschiebung beim variablen ND-Filter?

Ein Überblick und Lösungsansätze findest du im folgenden Blogpost.

Max Schenkel

Kreativleitung @auftrieb

Variable ND-Filter sind ein Segen für Filmer:innen: Eine weit geöffnete Blende ist für die Mehrzahl obligatorisch – zu "nice" ist der verschwommene Hintergrund.

Wer tiefer ins Thema einsteigt, stößt schnell auf einen Mythos: Farbverschiebung. Was steckt dahinter? Und wie viel davon ist wirklich problematisch?

Was ist ein variabler ND-Filter überhaupt?

Ein variabler ND-Filter (VND) funktioniert wie eine Sonnenbrille mit einstellbarer Tönung: Zwei Polarisationsfolien schränken gemeinsam den Lichteinfall ein. Dreht man am Filter, ändert sich die Dichte – ideal für Außenaufnahmen mit konstanter Blende und Shutter.

ND-Filter Vorteile:

  • Flexible Lichtkontrolle (v.a. bei Sonne)

  • Flexible Tiefenschärfe

  • Zeitersparnis am Set und unterwegs

Aber: Günstige Filter oder extreme Dichte führen schnell zu Cross Patterns, Farbverschiebungen und Verlust von Schärfe.

Mythos oder Fakt: Farbverschiebung bei VNDs

Ja, es stimmt: Variabel bedeutet auch instabil. Viele Filter verändern bei höheren Dichten die Farbtemperatur – oft mit einem grünen oder violetten Farbstich. Manche Kameras oder LUTs verstärken diesen Effekt zusätzlich. Das macht besonders bei Multi-Cam-Shoots, Product Shots oder Corporate Content Probleme, wo Konsistenz wichtig ist.

Was kann man dagegen tun?

Hochwertige VND-Filter verwenden, Filter von Marken wie PolarPro, Freewell, NiSi oder Tiffen sind farbneutraler – aber auch teurer, Festwert-NDs oder Mattebox mit Einschubfiltern. Wer maximale Farbtreue will, sollte auf klassische ND-Stufen umsteigen (ND2, ND4, ND8 etc.). Damit lässt sich der Look präzise planen – besonders bei aufwändiger Postproduktion.

Farbabweichung einkalkulieren

Erneuter Weißabgleich nachdem der Filter aufgesteckt ist, ist ratsam.

Drehposition und Ausrichtung – ein unterschätzter Gamechanger

Ein oft übersehener Faktor bei Farbverschiebung durch variable ND-Filter ist deren Ausrichtung zur Lichtquelle und die Position auf dem Objektiv.

Warum die Drehung entscheidend ist

Ein VND basiert auf zwei Polarisationsschichten. Je nach Drehung dieser Schichten – und abhängig vom Einfallswinkel des Lichts – kann der Filter mehr oder weniger stark ins Farbspektrum eingreifen.

Bei ungünstiger Stellung zur Lichtquelle entstehen schnell Polarisierungseffekte mit besagten Farbverschiebungen.

Die Lösung: rotierbare VND-Systeme

Neuere Systeme wie der NiSi Swift, Freewell Magnetic VND oder Kombis mit Mattebox bieten eine zweite drehbare Ebene, mit der du den Polarisationswinkel unabhängig vom ND-Wert anpassen kannst.

Philipp Bloom zeigt dies eindrucksvoll in einem YouTube-Video, welches ich jedem sehr ans Herz legen würde, der sich mit diesem Thema beschäftigt, um endgültig mit den Mythen aufzuräumen:



Fazit: Wer Farbverschiebung gezielt vermeiden will, sollte

den Filter nach der Lichtrichtung ausrichten und im Idealfall auf rotierbare VND-Systeme setzen.

Variabler ND-Filter – Fluch oder Segen?

Ein variabler ND-Filter ist extrem praktisch – aber nicht ohne Tücken. Wer professionell mit Video- und Foto-Content arbeitet, sollte seine Filterwahl bewusst treffen, die Drehposition mitbedenken und Farbverschiebungen im Workflow einkalkulieren.

Für Content-Produktionen mit hohem Qualitätsanspruch – ob für Social Media, Werbung oder Website – sind ND-Filter ein Muss, aber eben nicht „one fits all“.

Du willst deinen Content filmisch belichten – aber ohne Farbmurks?

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